Jetzt, im Hochsommer sind Gewitter besonders häufig. Wenn Sie als Outdoor Fan bei schönem Wetter häufiger draußen sind, sollten Sie ein paar Regeln beachten. Dann kann ihnen eigentlich nicht viel passieren.
Vorsichtsmaßnahmen
In der Planung Ihres Outdoortrips sollten Sie die Wettervorhersage hinsichtlich der Gewitterwarnung ernst nehmen. Beobachten Sie weiterhin die Wetterentwicklung und achten Sie darauf, ob Sie am Himmel einen sogenannten Gewitterkopf finden, der oft schon bedrohlich genug wirkt, um Sie zu beeindrucken. Dies ist eine sehr hoch aufragende Cumuluswolke, die sich vielleicht auch mit relativ großer Geschwindigkeit Ihrem Standort nähert. Das ist neben einem in der Ferne zu bemerkenden Grummeln des (noch) fernen Donners das sicherste Anzeichen für das Nahen eines Gewitters. Anhand der Zeitdifferenz zwischen Blitz und Donner lässt sich die Entfernung des Blitzes abschätzen: Jede Sekunde, die der Abstand zwischen Blitz und Donner kürzer wird, ist es 340 m näher gekommen (Schallgeschwindigkeit, ca. 340 m/s). Unter 3 Sek zwischen Blitz und Donner, also unter ca. 1 km Entfernung, ist jederzeit die Möglichkeit eines Einschlags in der Nähe gegeben. Die Zeitspanne von 3 Sekunden kann annähernd abgeschätzt werden, indem man langsam „einundzwanzig, zweiundzwanzig“ zählt.
Schutz suchen
Schon bei den ersten Anzeichen, Grummeln und Cumuluswolken, sollten sie also Schutz vor dem Gewitter suchen. Ideal ist der Aufenthalt in Gebäuden mit Blitzschutzsystem und Fahrzeugen mit geschlossener Metallkarosserie. Dies wirkt wie ein Faradayscher Käfig und bietet optimalen Schutz. Auch Gebäude ohne Blitzschutzsystem bieten Schutz, wenngleich hier trotz allem Vorsicht geboten ist und Sie sich von Steckdosen und elektrischen Einrichtungen fernhalten sollten.
Können Sie diesen Gewitter-Schutz nicht finden, sollten Sie zumindest folgendes vermeiden:
- Aufenthalt in offenem Gelände, auf Hügeln und Höhenzügen
- Aufenthalt in Gewässern oder Schwimmbecken
- Aufenthalt in unmittelbarer Nähe von Bäumen, Masten und Türmen: Blitze schlagen besonders häufig in hohe Objekte ein, insbesondere wenn sie frei stehen. Bei Bäumen besteht Gefahr durch umhergeschleuderte, starke Äste und den Austritt des Blitzes in Bodennähe.
- Meiden Sie Höhlen und enge Mulden (Ackerfurchen, Wasserrinnen) wegen der Gefahr des Wasseranstieges im Inneren nach starken Regenfällen
Was können Sie tun, um die Gefahr zu verringern:
- Nichts Es kommt darauf an, eine möglichst geringe Oberfläche in Kontakt mit dem Untergrund zu haben
- Füße zusammenstellen, in die Hocke gehen, Arme am Körper halten und den Kopf einziehen.
- Nicht mit den Händen abstützen
- Nutzen Sie isolierende Materialien (Iso-Matte, Gummisohlen) zwecks Isolierung, auch wenn das kein Schutz vor dem Blitz ist.
Lebensgefährlich und wahrscheinlich falsch überliefert sind Sprichwörter wie:
Vor den Eichen sollst du weichen.
Und die Weiden sollst du meiden.
Zu den Fichten flieh mitnichten,
Linden sollst du finden,
Doch die Buchen musst du suchen!
© Dr. rer. nat. Jörg Riedel